Montag, 12. August 2013

Vom Privileg, Acis beste Freundin zu sein


Da taucht sie mal wieder auf, aus den Tiefen der wochenlangen Stille, die Aci, um euch an ihren derzeitigen Gedanken teilhaben zu lassen. Ja, ich habe viel nachgedacht. Ob meine Gedankenströme allerdings sinnvoll oder komplett verworren sind, das weiß ich selbst nicht so ganz genau..

Letzte Woche ist mir etwas Seltsames passiert. Eine Person aus meiner Vergangenheit trat unerwartet wieder in mein Leben. Eine Person, mit der mich eine lange und wunderbare, aber auch tragische und leidvolle Geschichte über Freundschaft und Verrat verbindet.

Sie war meine beste Freundin, vor mehr als 10 Jahren. Von der ersten bis zur neunten Klasse gingen wir unsere Wege gemeinsam, wenn auch mit Unterbrechung.

Irgendwo auf diesem Blog hatte ich mal erwähnt, dass der Begriff "beste Freundin" für mich eine große Bedeutung hat. Dass es für mich nicht nur einfach die Bezeichnung für die Person ist, die man gerade im Moment am liebsten hat, sondern das es auch ein Versprechen ist – nämlich "Freunde für immer".

Ich weiß, dass ich mit dieser Ansicht relativ alleine dastehe. Irgendwie scheint alle Welt darüber anders zu denken als ich das tue. Ich weiß, dass ich oft als das naive Dummchen da stehe wenn ich das so offen sage, weil man mich entweder nicht ernstnimmt oder mir schlicht nicht glaubt, dass ich die Wahrheit sage.

Trotz allem. Für mich ist es ein Versprechen, dass ich im Herzen gebe. Still und leise, aber unauslöschbar und unabänderlich durch Distanz oder Zeit.

Der Begriff "beste Freunde" ist für mich ein Privileg, dass ich nur bestimmten Personen zugestehe. Für jemanden der diesen "Rang" bei mir erreicht hat, heißt das so viel wie:
Auch wenn Du nicht mehr meine Freundin sein willst und egal was in der Vergangenheit passiert ist, wie entsetzlich du mich auch verletzt haben magst, oder ich dich, ich werde immer deine Freundin bleiben. Du wirst mir immer etwas bedeuten, weil du immer in meinem Herzen sein wirst. Ich werde dich nie vergessen. Also, egal wie lange es dauert bis du zurück blickst – falls du zurück blickst und mich brauchst, werde ich da sein und auf dich warten. 
Eine Freundin sagte neulich, dass ich mich mit dieser Einstellung unter Wert verkaufe – nein, sie sagte sogar, ich verschenke mich. Aber es ist ja nicht so, als hätte ich hunderte beste Freundinnen gehabt. Ich hatte zwei. Und diese Beiden haben mein Leben mit Abstand am Meisten beeinflusst und geprägt.

Das ich heute bin wer ich bin, habe ich zum Großteil ihnen zu verdanken.
Wie könnte ich für sie also kein offenes Ohr haben? Wie könnte ich sie ansehen und keine Vertrautheit empfinden? Wie könnte ich unsere gemeinsame Zeit vergessen oder gar als bedeutungslos abtun? Das war doch etwas Besonderes.

Es mag sein, dass solche Ideale in unserer heutigen schnelllebigen Zeit dumm erscheinen. Oder irrsinnig. Weil sie vielleicht nicht erwidert werden.

Aber ich habe diese Vorstellung von einer besten Freundin, schon solange ich denken kann. Ich kann gar nicht anders, als dem gerecht zu werden. Wenn ich diese Idee aufgeben würde, würde ich auch meinen Glauben an eine "Freundschaft fürs Leben" aufgeben. Aber ich will daran glauben, dass so etwas existiert.

Vor allem, weil ich die Gefühle die ich in mir trage, eh nicht einfach abstellen kann.

Nennt mich von mir aus dumm und naiv, weil ich diese Einstellung habe - aber ich glaube eben immer noch an Märchen, Magie und Wunder. :)



6 Kommentare:

  1. Hi,
    weißt du was? Menschen mit dieser Einstellung sollte es mehr geben. So bist du eben. Wenn jemand nicht so ist, dann ist das auch so. Dich als naiv zu diagnostizieren finde ich übertrieben. Die Gefahr verletzt zu werden wenn man an Märchen glaubt ist sicher groß. Das kann aber jedem Menschen passieren, egal welche Einstellung dieser zu Freunden hat. Enttäuschungen können immer kommen. Warum soll man Gefühle abstellen können? Es ist schön wenn man welche hat. Es gibt Menschen, die kennen sowas gar nicht.
    Ne ne, du bist schon in Ordnung :-)
    Liebe Grüße

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    1. Danke. :)
      Die Wahrheit ist, es gibt sowieso keinen Menschen der einen nicht irgendwann verletzt. Vielleicht muss man einfach diejenigen finden, die die Verletzungen wert sind.

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  2. Willkommen zurück! :D

    Zufälligerweise habe ich seit letzter Woche ebenfalls wieder Kontakt mit einer ehemaligen besten Freundin. Naja, was heißt beste Freundin - sie war wie eine Schwester für mich. Zwar spürt man in den Gesprächen die Distanz zwischen uns, aber trotzdem war es ein unglaublich tolles Gefühl wieder mit einer (ehemals) so wichtigen Person Kontakt zu haben. Obwohl schon ein paar Jährchen vergangen sind, haben wir nach wie vor sehr viel gemeinsam. :)

    Aber zurück zu dir. Ich mag deine Einstellung. Wirklich. Ich sehe es auch als "Privileg" ein bester Freund von mir zu sein, aber das liegt wahrscheinlich eher an meiner misanthropischen Einstellung. :'D
    Und wie du oben vielleicht gemerkt hast, sind die besten Freunde für mich eben nicht die "Besten" oder "Allerbesten". Man muss halt immer berücksichtigen, dass jeder eine Freundschaft anders definiert und manchmal muss man hinnehmen, dass diese Definition in den Augen anderer Menschen Humbug ist. Oder naiv.
    Andererseits muss man auch bedenken, dass einige Leute tatsächlich in der Lage sind (man munkelt nur), die richtigen Menschen als seine (besten) Freunde zu bezeichnen.
    Um es kurzzufassen: Deine Einstellung ist gut und ich finde, dass auch mehr Leute diese Einstellung haben sollten (wie schon erwähnt). :)

    Hach, jetzt habe ich schon wieder mehr geschrieben, als eigentlich geplant. :'D

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    1. Danke Käseküchlein! :)
      Weißt du, wenn die Welt um dich herum dir immer wieder suggeriert, dass keiner außer dir so denkt und fühlt.. Ist das schon nicht immer ganz so leicht. Ich hab mich oft gefragt, warum ausgerechnet ich diese langanhaltende (für-immer-vielleicht) Freundschaft im Herzen trage, wenns doch nie erwiedert wird.. weil alle Welt es anders empfindet als ich.

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  3. Ich kann das nachvollziehen, ich hab drei, vier gute Freundinnen, hatte bisher nur eine Freundin, die ich als beste Freundin bezeichnen würde. Leider hat sie mich dann belogen und hintergangen und daher habe ich im Prinzip keine beste Freundin gehabt. Es ist ein großer Begriff, nicht wahr?
    Der Witz: Ich vermisse sie immer noch, auch wenn sie mich richtig tief verletzt hat.
    Schwierig, schwierig. Aber sehr interessante Gedanken, die du dir dazu gemacht hast.

    Alles Liebe, Chimiko

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    1. Liebe Chimiko,

      die beste Freundin, von der ich hier schreibe, hat mich auch sehr tief verletzt. War sogar für Mobbing in der Schule (und damit die schlimmste Zeit meines Lebens) mitverantwortlich.

      Aber egal was geschehen ist, auch wenn ich sie zwischenzeitlich dafür gehasst hab, mich verraten zu haben.. Hab ich nie aufgehört, sie mit jedem Splitter meines zerbrochenen Herzens weiter zu lieben. Ja, ich sage dazu "Liebe". Weil eine Freundschaft auch eine Art der Liebe ist. Und diese Gefühlstiefe mit nichts anderem zu beschreiben wäre.

      Ich vermisse meine beiden auch - und egal was vorgefallen ist, ich würde sie immer wieder zurück in mein Leben lassen. Weil so eine Freundschaft das ist, was Magie am nähsten kommt.

      Und wer will kein zauberhaftes Leben voller magischer Momente führen..?

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