Aci says von Fukurou nominiert. |
Auf fukurou.de wurde ich von meiner lieben Freundin Jenny für den "Tell me about yourself Award" nominiert. Zu aller erst möchte ich sagen, dass ich gar nicht so recht weiß, wieso sie mich nominiert hat, weil sie mich nach beinahe 10 Jahren Freundschaft doch eigentlich echt gut kennen sollte (ja, das ist eine ironische Bemerkung. *g*) - und zum Zweiten frag ich mich, wieso das Ding überhaupt ein Award ist, ich dachte immer, Awards bekommt man verliehen weil man was erwähnenswertes geleistet hat. Mir erscheint das mehr wie so ein Tag, der sich als was Besonderes tarnt. Ertappt.
Wie auch immer, ich mach natürlich trotzdem mit. Hat ja auch den netten Nebeneffekt, den Blog mal wieder mit ein bisschen neuem Inhalt zu füllen. ;)
Vorab wie gewohnt die Regeln.
1. Bedanke dich in einem Post mit Blogverlinkungen - Erledigt.
2. Schreibe 7 Dinge über dich selbst.
3. Verleihe den Award an (höchstens) 15 weitere Blogs.
4. Informiere sie darüber.
Bei Punkt zwei angelangt, muss ich jetzt erstmal überlegen. Sieben Dinge ist ja nicht sehr präzise. Das kann ja praktisch alles sein. Die Frage ist, lest ihr lieber nutzlosen Kram oder irgendwelche Anekdoten aus meinem Leben? ;)
Da ich zu meinem Geburtstag ja schon 50 Fakten über mich gepostet habe und ihr unter der Kategorie "Gedankensplitter" auch jede menge tiefgründige Gedanken von mir findet, entscheide ich mich glaube ich wirklich für sieben Anekdoten.
Mal sehen.. (das kann jetzt mitunter ein längeres Posting werden...)..
- Seit meiner Geburt, bis zu einem Alter von ungefähr 6 Jahren war ich das lebendige Maskottchen einer Jugendgruppe. Kurz zur Aufklärung: Auf Wettbewerben, wo die Jugendgruppen sich untereinander messen, ist es Tradition, dass die Teams sich gegenseitig ihre Maskottchen klauen. Die "Entführer" stellen dann ihre Forderungen und auf der Siegerehrung müssen die Maskottchen von ihren Besitzern ausgelöst werden. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich wurde entführt. Da war ich ungefähr 3 oder 4 Jahre alt. Meine Entführer forderten Bier für die ganze Mannschaft, dann würden sie mich zurück geben. Meine Leute wollten mich natürlich sofort zurück, aber meine Mama meinte, sie sollten einfach warten. Also haben sie gewartet. Es vergingen ein paar Stunden und irgendwann, als die Vorräte an Naschzeug der Entführer erschöpft waren, bin ich von allein zu meiner Gruppe zurück. Das gegnerische Team hatte dann nicht nur kein Bier sondern auch keine Gummibärchen mehr. Dumm gelaufen, würd ich sagen.
- Mein erstes und bisher einziges "Tattoo" habe ich schon in der Grundschule erhalten. Kein Scherz. Und: Meine damals beste Freundin hat es mir "gestochen". In einem sehr leidenschaftlichen Streit hatte ich auf einmal ihren Bleistift in der Hand stecken. Die Miene brach ab. Und hinterließ damit unwiderruflich ihre Spuren unter meiner Haut. Wann immer ich meine linke Hand anschaue und den grauen Punkt sehe, denke ich an sie. Der "Unfall" ist jetzt 15 Jahre her. Die Farbe weder verschwunden noch verblasst. Ich denke, das Andenken wird für immer sein. Cool, oder?
- Ferienfreizeit in Frankreich. Ich hatte eine französische Freundin mit dem Vornamen "Delphine". Aber darum geht es jetzt nicht. Gemeinsam mit einer Freundin und unseren Betreuern haben wir in einem von Ameisen überwucherten Wohnwagen geschlafen, aber auch das ist nicht worauf ich eigentlich hinaus will. Meine Freundin und ich waren in der Grundschule und seit dem Kindergarten eng befreundet. Wir waren die jüngsten, die auf dieser Freizeit dabei waren. Manchmal haben die älteren irgendwas gemacht, wobei wir uns gelangweilt haben. Dann haben wir uns in unsere Iso-Matten gewickelt und sind lachend den Berg hinunter gerollt (Kinder halt *g*). Einmal gab es dabei einen dramatischen Moment. Ich bekam einen Grashalm in den Hals, würgte und unten angekommen landete mein Mittagessen auf den Haaren meiner Freundin. In diesem Moment dachte ich wirklich, diese Freundschaft ist vorbei. Ich entschuldigte mich tausend mal. Aber sie lächelte nur, meinte, ich kann ja nichts dafür und ging gemeinsam mit einer Aufsicht ihre Haare waschen. Und das, was sich mir wirklich bis heute in den Kopf gebrannt hat ist: Die Nachricht über den Vorfall verbreitete sich wie ein Lauffeuer und jeder machte sich über mich lustig, hackte auf mir rum, beleidigte mich. Aber nicht meine Freundin. Obwohl ja eigentlich sie das Opfer war. Irgendwie hatte ich wohl immer schon einen guten Riecher dafür, welche Freunde echte Freunde sind. ;)
- Das grusligste Erlebnis, dass ich je hatte, war eine Begegnung mit dem Tod. Nicht so, wie ihr jetzt wahrscheinlich denkt. Der Tod an sich macht mir keine Angst, er gehört für mich zum Leben. Aber.. was ich hier meine ist der personifizierte Tod. Ihr wisst schon, diese unwirkliche Gestalt in schwarzer Kutte, die eine Sense bei sich trägt. Die Kapuze soweit ins Gesicht gezogen das man die Augen nicht erblicken kann. Ja. Dieser Gestalt bin ich eines Nachts begegnet. Und es war nicht zu Halloween. Es war mitten unter dem Jahr. Nachdem ich einen ehrenamtlichen Dienst beendet hatte, fuhr ich mit ein paar Leuten aus meinem Team zurück in den Kreisverband um das Material auszuladen. Da stand auf dem Hof eine Frau, gekleidet wie in den letzten Zeilen beschrieben. Und sie bat um eine - das ist kein Witz - Mitfahrgelegenheit. Inkl. Sense, versteht sich. Sie wäre gerade von der Feldarbeit gekommen. Mitten in der Stadt.. und mitten in der Nacht, es war gegen 23 Uhr, stockdunkel.. und ausgerechnet in so einem Outfit? Ist klar. Im Bus dürfe sie mit der Sense nicht mitfahren. Sie bat uns, sie mitzunehmen. Wir riefen stattdessen die Polizei.
- Mist, der Eintrag wird schon wieder so lang. Das ist noch so eine Sache, die ich über mich erzählen könnte: Ich bin ein Fan von kurzen, prägnanten Sätzen, die es auf den Punkt bringen. Aber irgendwie, schaff ich es nie. Echt, niemals. Egal wie doll ich mich anstrenge, ich will immer noch etwas ergänzen und finde ständig weiterführend wichtige Dinge die ich noch mitteilen möchte. Das führt übrigens auch dazu, dass ich lange E-Mails und Briefe schreibe. Einmal - nur ein einziges Mal - bekam ich einen noch viel längeren Brief zurück. Von Jenny, die mich hier nominiert hat. 46 Seiten, wenn ich mich recht erinnere. Alle handgeschrieben! Der absolute Wahnsinn, oder? Aber dann weiß man halt auch, dass man Freunde hat, die genauso bescheuert in der Birne sind, wie man selbst. Tut auch mal gut. *grins*
- Bei meinem ersten Date mit meinem heutigen Mann waren wir in meinem Lieblings-Restaurant essen. Er schwärmte damals von einem Pizzaservice aus seiner Gegend (kommt ja ursprünglich aus dem Norden). Flying Pizza, inzwischen hab ich die auch gekostet, und ja, die haben da echt die leckerste Pizza überhaupt - mein persönlicher Favorit ist die Gyros-Pizza, falls ihr 'ne Empfehlung wollt. Jedenfalls, das werd ich nie vergessen, bestellte er sich eine Pizza und die Bedienung stolperte beim servieren, die Pizza flog quer durch den Raum - genau vor seine Füße. Bei uns in Bayern gibt's also auch "Flying Pizza", scherzte ich damals. Seitdem bestellen wir immer mindestens 1x, wenn wir bei seiner Familie sind, bei jenem Lieferservice eine Gyros-Pizza die wir uns teilen. Unsere Tradition. :)
So. Jetzt hab ich hier lustige, peinliche, gruslige, tiefgründige und romantische Anekdoten aus den letzten 25 Jahren meines Lebens erzählt. Was bleibt, wäre ein Ausflug in Richtung "Traurigkeit". - Wenn man Haus und Hof mit Katzen teilt und sie als Freigänger die Welt außerhalb der eigenen vier Wände erkunden lässt, muss man damit rechnen, dass vielleicht eines Tages etwas Schlimmes passiert. Ein Unfall, möglicherweise. Oder das dass kleine Familienmitglied auf einmal einfach nicht mehr nach Hause kommt. So ist es uns ergangen. Dabei hatten wir noch das "Glück", dass unsere Anuk "nur" drei Tage verschwunden war, bevor wir die "erlösende" Gewissheit erhielten. Drei Tage. Klingt nicht lang, oder? Aber wenn man nervös immer wieder aus dem Fenster schaut, das halbe Dorf vor Verzweiflung absucht, sich sofort umdreht wenn nur etwas im Gebüsch raschelt, man nachts nicht mehr schlafen kann und man einfach nicht weiß, was passiert ist.. Dann sind drei Tage verdammt lang. Drei Tage können zur absoluten Hölle werden, zu einer Hölle mit Selbstvorwürfen, unzähligen Tränen und einem blutigen Herzen. Es war eine Erfahrung die mich erahnen ließ, wie furchtbar es sein muss, wenn jemand von heute auf morgen wortlos aus dem Leben seiner Angehörigen verschwindet und sich jede Spur im Sand verläuft. Es ist nicht mal die Tatsache, dass vielleicht etwas passiert sein könnte. Was einen quält ist die Ungewissheit. Die Ohnmacht, nichts tun zu können, außer die Hoffnung unter keinen Umständen los zu lassen. Anuk hatte einen Unfall. Ein Passant fand sie und brachte sie ins Tierheim (danke, lieber Unbekannte). Dort wurde sie aufgrund der massiven inneren und äußeren Verletzungen eingeschläfert.
*schnüff*
Okay, kommen wir zu Punkt 3 und 4 der Regeln.
Ich möchte keine Blogs nominieren. Nicht, weil ich keine Lieblingsblogs hätte, denen ich sagen könnte "Hey! Your Blog is great!" sondern weil ich finde, dass das hier doch mehr eine "freiwillige" Angelegenheit sein sollte.
Also: Wer will und denkt, ich würde seinen Blog toll finden, darf ihn mitnehmen. ^^