Montag, 24. Dezember 2012

Weihnachten - Fest der Liebe und Toleranz?

Acis festliche Laune ist verdorben
Ich feiere kein Weihnachten. Ich halte nicht besonders viel von der Kirche und deren heutzutage oft leeren Traditionen.

Ich bin Heidin und habe mit all dem christlichen Kram nichts mehr am Hut. Manche Bekannte, vor allem aber Freunde und enge Familienangehörige wissen das.

Aber manchmal.. da beherzigen sie es nicht.

Dann bekomme ich Weihnachtsgrüße, obwohl ich Jul feiere. So wie dieses Jahr, so wie viele Male.. und es kränkt mich. Es ist, als würden sie meine Spiritualität nicht anerkennen, nur weil sie nichts darüber wissen oder es nicht verstehen das es auf der Welt mehr gibt, als das, womit man aufgewachsen ist und hinein gezwungen wurde.

Religionen und Lebensphilosophien sind etwas so Persönliches, reine Herzensangelegenheiten. Und sie ignorieren meine auf eine äußerst rücksichtslose Weise. Machen weiter wie bisher, weil sie es als eine Spinnerei oder Unsinn abtun. Einmal wurde ich für meinen Glauben sogar ausgelacht..

Überreagiere ich, wenn ich es als respektlos empfinde, wenn Menschen die genau wissen, dass ich das Julfest feiere und das wir es am 21. feiern, mir am 24. Dezember "frohe Weihnachten" wünschen?

Normalerweise macht mir das nicht so viel aus. Ich hake es als "wieder ein Idiot mit beschränktem Horizont" ab und gut.. aber dieses Jahr ist es wirklich häufig passiert. Dieses Jahr macht es mich besonders traurig.

Und die tragische Ironie an der Geschichte ist eigentlich..
Im Laufe der Christianisierung hat die Kirche Weihnachten vom Julfest abgekupfert. Die beiden Feste sind sich so ähnlich! Die meisten Traditionen die die Gesellschaft heute an christlichen Festen begeht, stammen aus dem Heidnischen.

Der Baum, die Lichter, selbst der Mistelzweig. Die Geschenke, das Wichteln.. wie kann es sein, dass es dann so belustigend ist, wenn Menschen dieses ursprüngliche Fest feiern anstatt das, was daraus im Lauf der Zeit gemacht wurde? Was die meisten sowieso nur feiern "weils halt so gemacht wird"?

Warum ist das eine ein gesellschaftliches Muss und das andere so lächerlich? Wo zieht man die Grenze? Wie kann man im einen Moment von Nächstenliebe und Besinnlichkeit predigen und im nächsten Moment jemandes Ernsthaftigkeit wegen seines Glaubens untergraben? Ich verstehs nicht. Aber es verletzt mich. Sehr.

Weihnachten - das Fest der Liebe und Toleranz?
Einige sollten das vielleicht mal hinterfragen.


Dieses Posting ist Teil der Blogger-Forum.com Themenwochen..




10 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    1. Schade das du deinen Kommentar zurück gezogen hast, Bonnie.

      Ja, du hast Recht - für viele Menschen spielt heutzutage der religiöse Hintergrund keine Rolle mehr. Viele wissen nicht, warum sie es überhaupt feiern. Oder sie feiern es aus reinen Konsumgründen.

      Aber es gibt auch jene, die eben doch noch eine spirituelle Bedeutung in solchen Festen sehen.

      So oder so: Egal auf welchem Standpunkt man selbst steht. Die Standpunkte anderer sind deshalb nicht weniger wert..

      ..Aber genau so fühle ich mich manchmal wenn mir sowas widerfährt.

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    2. Ich wollte dann doch etwas mehr schreiben ;)
      Aber das ist ausgeartet. Also, wie gesagt: Nimm es dir nicht so sehr zu Herzen, Weihnachten ist ein Fest, welches sich ebenso entwickelt wie Menschen, Gesellschaften, Kulturen, Traditionen, Sprachen und andere Feste. Auch das sollte man tolerieren

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    3. Es geht mir in meinem Posting um die Menschen, die anderer Leute Spiritualität nicht tolerieren. Um die, die andere mit ihrer blinden Intoleranz und ihrer Kleingeistigkeit verletzen..

      Nicht in erster Linie um das Fest und wie man das feiern sollte (jeder wie er will, ist ja wohl klar).

      Das hast du wohl missverstanden.

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  2. Die Menschen feiern kein christliches Weihnachten im ursprünglichem (sei es der Heidnische, der Christliche oder der der Hopi Indianer), sondern das, was in den Jahren (100-200 Jahren!) daraus entstanden ist, weil sich Feste ebenso wie Sprachen dem Wandel, der im Laufe der Generationen passiert, anpasst

    Nimm es dir auch dieses Jahr nicht so zu Herznen.
    Und sei etwas toleranter denen Gegenüber, die Weihnachten aufgrund seines heutigen Konsumsinnes feiern: Deko, Musik, Stress, Essen & Familie und Geschenke, und betitel sie nicht als "geistlose Idioten" ;)

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  3. Ich kenne Jul ehrlich gesagt überhaupt nicht, kenne nur "Julklapp" - ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass es viele Menschen gar nicht böse meinen, wenn sie dir frohe Weihnacht statt frohes Julfest (?) wünschen. Sie sind es einfach anders gewohnt.

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    1. Ich denke auch nicht, dass jemand das böse meint. Ich denke nicht mal dass das darüber lachen böse gemeint war. Die Personen mögen mich ja auch, das ist mir bewusst..

      Aber verletzen tuts doch und respektlos bleibts auch. Jedenfalls bei jemandem, den man jahrelang kennt und der einen mag.. und den man zig mal darauf hinweist, sollte es doch irgendwann mal *klick* machen.

      Einer Muslima wünscht ja schließlich auch niemand ein "Frohes Weihnachten". Hätte ich jedenfalls bisher noch nie erlebt oder gehört.

      Bei Fremden oder Leuten, die das nicht von mir wissen, macht mir das ja auch null aus. Es ist halt eine gesellschaftliche Floskel und das ist völlig in Ordung.

      Aber ich rede von echt guten Bekannte, Freunden oder Familie.. die's besser wissen sollten..

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  4. Ich bin auch seit mehr als 17 Jahren kein Teil der Kirche mehr und von Weihnachten halte ich im Großen und Ganzen auch nichts. Dennoch verspürte ich in diesem Jahr den Wunsch, an Heiligabend mit in die Kirche zu gehen. Warum, weiß ich selbst nicht so richtig. Ich schätze, dass ich einfach mal nur einen Ort der Ruhe gesucht habe, nach diesem ganzen Schlammassel! :-(
    Ich hoffe, Du hattest dennoch ein paar schöne Tage.
    LG Nine

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