Sonntag, 6. Januar 2013

Elementary - die US-Antwort auf Englands Sherlock


Aci, skeptisch bis amüsiert. ;)
Seit einigen Wochen schon läuft auf Sat1 die Vorschau auf eine neue US-Serie die ab kommendem Donnerstag um 21:15 Uhr auf genanntem Sender anläuft: Elementary.

Es geht um den allseits bekannten Detektiv Sherlock Holmes, der im heutigen New York gemeinsam mit der Chirurgin Dr. Joan Watson (die sozusagen als "Wachhund" an Holmes Seite verweilt, damit dieser nach dem Aufenthalt in einer New Yorker Entzugs-Klinik nicht in seine Drogensucht zurückfällt) Kriminalfälle für das New York City Police Department aufklärt.


(c) CBS Television Studios "Elementary"
Um ehrlich zu sein, meine erste Reaktion war in etwa:
Warte, was?! Sherlock Holmes in New York? NYPD statt Scotland Yard? Ernsthaft?! Was ist mit 221B Baker Street? Watson, eine Frau, gespielt von Lucy Liu? Entzugs-Klinik, Drogensucht? Jaja, okay.. Aber, dass kann doch nur ein schlechter Witz sein!? Wie kann man Arthur Conan Doyles Meisterwerk nur so dermaßen ad absurdum führen!?

Und um nochmal ehrlich zu sein: 
Viel positiver ist meine Meinung auch jetzt noch nicht. Ich sehe die Vorschau in der Flimmerkiste und finde jedes Mal bei dem Satz "Manchmal hasse ich es, recht zu haben" wieder: Das würde Sherlock Holmes niemals sagen! 


Das aus dem Militär-Arzt John Watson die Chirurgin Joan Watson wird, finde ich nicht weniger eigenartig. Was wird denn dann aus der Männerfreundschaft, die die Beziehung zwischen Holmes und Watson überhaupt erst ausmacht? Eine Beziehung zwischen Mann und Frau hat automatisch eine ganz andere Dynamik. Das kann nicht funktionieren, so wie es in Doyles Büchern funktioniert.

Und dann, die Kulisse: New York statt London. Wo bleibt da der britische Charme? Geht es nur mir so, dass ich mir einen Holmes nicht anderswo als in und um London vorstellen kann? Und dann, ausgerechnet, New York? Ich weiß nicht.

Im Moment kann ich mir Elementary als nichts anderes als den Versuch erklären, auf den Erfolgs-Zug von Sherlock aufzuspringen und auch noch ein bisschen Geld mit der Idee "Sherlock in der Jetzt-Zeit" machen zu wollen. Die Engländer haben es bewiesen: Ein Sherlock Holmes in der heutigen Zeit funktioniert, kann sogar einen wahnsinnigen Hype unter Sherlockians auslösen. 

An das Niveau von Steven Moffats und Mark Gatiss' "Sherlock" heranzureichen und die schauspielerische Höchstleistung von Benedict Cumberbatch und Martin Freeman zu übertreffen, dass dürfte allerdings eine sehr schwierige Angelegenheit sein und ich bezweifle, dass Elementary diese Stufe wirklich erreichen kann.

Es ist ein bisschen wie ein Kampf der Neuzeit-Sherlocks. Wer wird siegen?! ^^


Originalfotos (c) BBC und CBS


Jedoch: Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. 
Ich werde am Donnerstag versuchen, möglichst vorurteilsfrei und objektiv an die Serie heranzugehen. Vielleicht überzeugt Elementary mich ja doch, dass es mehr als nur ein billiger Sherlock-Abklatsch ist und die Aufmerksamkeit verdient hat.

Ich werde mich zu diesem Thema sicher wieder zu Wort melden!

Bis dahin könntet ihr mir schon mal verraten, wie so eure Meinung ist? 
Würde mich freuen! :)

1 Kommentar:

  1. Deine Fragen haben mich auch schon beschäftigt und ich habe mir Elementary eher nebenher angeschaut und war nicht wirklich begeistert, eher gelangweilt. Von der BBC-Serie Sherlock bin ich hin- und weg und ein großer Fan. Ich warte schon hibbelig auf die nächste Folge.

    LG,

    Tanja

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