Montag, 22. April 2013

Entschuldigungen.. Und was oft daraus gemacht wird..

Ein kurzer Gedankensplitter zum Thema Entschuldigungen. 

Aci gegen verlogene "Sorrys"!
Manche Leute finden, "Entschuldigung" zu sagen sei schwer. Sie finden, dass "Sorry" eins der härtesten Worte überhaupt auf dieser Welt ist. 

Ich finde das nicht. Wenn ich Fehler mache und sie aufrichtig bedauere, kann ich schon "Entschuldigung" sagen. Natürlich. Wäre das nicht so, würde mir ein großes Stück Sozialkompetenz fehlen.

Aber das Ding ist: Was, wenn mir gar nichts leid tut und/oder ich auch nicht zustimmen kann, überhaupt etwas falsch gemacht zu haben? Was ist, wenn ich mich gar nicht so fühle, als wäre jetzt eine Entschuldigung fällig?

Sollte man sich dann trotzdem entschuldigen? 
Und warum? Etwa um des lieben Friedens Willen? 

Bringt dem Gegenüber eine falsche Entschuldigung denn überhaupt etwas? Ich meine, dann ist das Wort auf das die andere Person so sehnlichst gewartet hat, zwar gesagt - aber wie viel Wert hat denn noch eine unehrliche Entschuldigung?

Sollte der Satz "Es tut mir leid" nicht auch einen echten Kern besitzen, anstatt einfach so lapidar dahergesagt zu werden? 

Was hat mein Gegenüber denn davon, wenn ich ihn nach einem Streit auch noch mit diesem Satz belüge?  Denn etwas anderes als eine Lüge ist es ja nicht, wenn ich es zwar sage aber gar nicht meine. 

Und macht das nicht alles nur noch schlimmer? 

Warum gibt es also Menschen die wie die Irren auf eine Entschuldigung pochen? Ist ihnen denn nicht klar, dass damit das Problem auch nicht aus der Welt geschafft wird? Und das sie ihren Streitpartner eigentlich nur dazu auffordern, sie ganz dreist anzulügen? Ein Freifahrtschein quasi, dem anderen das zu sagen was er hören will, auch wenn mans gar nicht meint, nur damit er Ruhe gibt. 

Die Ruhe vor dem nächsten Sturm..

Eine Entschuldigung. Eine aufrichtige, ehrliche Entschuldigung - die muss von ganz alleine und aus dem Herzen einer Person kommen. Dazu kann man niemanden auffordern. Überreden. Oder es von jemandem verlangen. Und schon gar nicht jemanden dazu erpressen ("wenn du dich nicht entschuldigst, DANN.."). 

Eine Entschuldigung ist doch in Wirklichkeit nur dann eine Entschuldigung, wenn man sich gerne entschuldigt. Wenn man dahintersteht. Weil es einem eben aufrichtig leid tut. Weil man bereut, was man gesagt oder getan hat. 

Eine Entschuldigung muss ehrlich sein. Sonst ist es keine. Nur wertloses Gewäsch.

Das was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass mich niemals jemand dazu bekommt, mich für etwas zu entschuldigen was mir nicht leid tut. Was für mich kein Fehler war. Ich werde mich nicht dazu drängen lassen, jemals eine Lüge wie diese auszusprechen. Meine Entschuldigungen sollen ehrlich bleiben.

Immer.

Ich werde keine Ausnahmen machen.
Weil mir wichtig ist, dass Entschuldigungen das sind, was sie sein sollten.. 

Schlicht und ergreifend echt.

11 Kommentare:

  1. Ein interessantes Thema. Ich muss zugeben, dass ich mich bisher noch nicht soooo intensiv damit auseinandergesetzt habe, aber solche "unechten" Entschuldigungen bekommt man ständig zu hören oder spricht sie auch mal selbst aus... wenn man unter Druck gesetzt wird. Und du hast recht, das ist falsch. Man sollte sich nicht aus den falschen Gründen entschuldigen. Nur um jemanden zufrieden zu stellen. Eine Entschuldigung sollte immer ehrlich sein. Da muss man dann mal stark bleiben und seine Meinung verteidigen. Auch wenn eine dahingemurmelte Entschuldigung oft einfacher ist...

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    1. Ich befinde mich derzeit in der Situation zu einer Entschuldigung gedrängt zu werden. Deshalb wurde das Thema heute für mich so wichtig. Ich fühle mich nicht schuldig und hab kein schlechtes Gewissen. Es tut mir nicht leid.

      Aber wenn man denkt.. man verliert eine Freundin wenn mans nicht tut. Auch wenn mans einfach nicht fühlt.. Dann kommt man doch auf die Idee es einfach zu tun. Trotzdem.

      Hmm.. aber ich will nicht so sein. Eine Freundin mit einer Lüge zu halten. Gegen meine eigenen Prinzipien und Wertvorstellungen verstoßen. Das kann ich nicht.

      Nichtmal für eine Freundin. Lieber lasse ich sie gehen wenn sie denkt sie müsse das tun, als mich selbst ein Stück weit zu verlieren und zu verraten.

      Klingt dramatisch. Aber so empfinde ich.

      Der Preis scheint mir zu hoch.

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    2. Das tut mir leid, dass du in so einer dummen Situation steckst. Aber ich finde es gut, dass du dich da nicht unterkriegen lässt. Ich weiß ja nicht, worum es genau geht. Aber grundsätzlich ist es nervig, zu einer Entschuldigung gedrängt zu werden. Steht man dann noch hinter seinem Standpunkt und kann am Ende damit leben, dass eine Freundschaft dadurch zerbrechen könnte, sollte man wohl hart bleiben. Wenn eine Freundschaft durch eine kleine Streiterei in die Brüche geht, war sie wohl sowieso nicht unbedingt für die Ewigkeit bestimmt... Denn mit guten Freunden muss man auch mal zanken und sich wieder vertragen können.
      Ich wünsche dir, dass die Situation nicht zu anstrengend wird.

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  2. Es geht nicht darum ob du im Recht oder im Unrecht bist, sondern es geht darum, dass du den Menschen dir ggü. verletzt hast.
    Und deswegen entschuldigt man sich doch?

    Wenn ich jemanden Vorwürfe mache, dann habe ich denjenigen verletzt, denn man kann Kritik auch ausüben OHNE dass man Vorwürfe macht. Das gilt für alle negativen Dinge, die einen über die Lippen gleiten und dann den gegenüber verletzen.

    Andere wollen so behandelt werden, wie man selbst auch behandelt werden will. Und zwar mit Höflichkeit und so, dass man nicht verletzt wird.

    Wenn ich mich entschuldige, dann habe ich anscheinend etwas gesagt, was den gegenüber verletzt hat. Es geht nicht um den Wahrheitsgehalt dieser Nachricht. Aber man kann jede noch so negative Nachricht schön verpacken bzw. so äußern, dass man es selbst als so negativ empfindet - und nicht, dass derjenige sich scheisse verhält.

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    1. Kommt darauf an. Ich kenne auch Menschen die Entschuldigungen einfordern ohne verletzt worden zu sein. Oder die sich verletzt fühlen ohne das überhaupt eine Verletzung stattgefunden hat.

      Wenn sich ein Freund zum Beispiel dadurch verletzt fühlt, das man ihm einfach nur gesagt hat was man denkt ist diese Verletztheit in meinen Augen unberechtigt und erfordert keine Entschuldigung.

      Eine frühere Arbeitskollegin und Freundin von mir hat sich mal furchtbar angegangen gefühlt, als ich ihr sagte das es unvorteilhaft ist an Fasching mit einem knappen Latex Krankenschwester Kostümchen zur Arbeit zu kommen. Ihr unterstellt waren zum damaligen Zeitpunkt sehr junge Kerle, alle so 18, 29. Die haben sie ab da an nur mehr als Beute gesehen als als Vorgesetzte. Trotzdem war sie Ewigkeiten beleidigt weil ich ihr sagte das dass eine echt miese Idee ist.

      Ich denke gerade in einer Freundschaft muss man sagen können was man denkt, auch wenn das Gegenüber es vielleicht nicht gerne hören will. Und ich denke das sich niemand dafür entschuldigen muss, genau das zu tun.

      Im aktuellem Fall gehts bei mir darum das ich eine Angewohnheit hab, die einer Freundin nicht passt. Sie will das ichs mir abgewöhne und mich dafür entschuldige diese Angewohnheit gehabt zu haben. Aber es ist mir total wichtig, also werde ich das auch nicht ablegen.

      Ich bin wie ich bin und werd mich nicht dafür entschuldigen das dass so ist oder ich dahinter stehe. :)

      Wahrheitsgehalt ist dann in so nem Fall also schon ziemlich essentiell würde ich sagen.

      Und mir persönlich ist die Wahrheit eigentlich immer wichtig. Vollkommen egal welche Aussage gemacht wird. Hm. Aber ich bin eh ein Mensch der auf die Entschuldigungen verzichten kann. Denn ich verzeihe meistens schon bevor derjenige auf die Idee kommt das da was doofes gesagt wurde.

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    2. sry ich krieg nie Mails wenn iwie geantwortet wird... habs daher erst jetzt gelesen

      Ja, okay das stimmt. Manchmal fühlen sich Leute echt gleich angefahren, nur, weil man offen und ehrlich ist. Aber auch sowas kann "wehtun". Und auch "Krankenschwester Kostümchen", kann, wenn es scheisse betont ist, echt herabwertend klingen ;) und dann hast du sie indirekt auch schon beleidigt...

      ich glaube da muss man dann einfach differenzieren, was man mit beleidigen meint. Ich kann jemanden auch beleidigen ohne etwas gesagt zu haben xD

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  3. Ich muss jetzt nochmal ganz blöd nachfragen. Es geht um eine Angewohnheit von dir? Deine Freundin will dir diese Angewohnheit abgewöhnen?
    Meine liebe Aci, da kannst du ja selbst auf eine Entschuldigung bestehen. Da stellen sich mir gerade die Nackenhaare auf. Jeder Mensch hat seine Eigenarten und teilweise auch nervige ;) Aber so ist das nun mal und damit muss man in einer Freundschaft zurecht kommen. Sicherlich kann man darauf hinweisen, aber man kann auf keinen Fall darauf bestehen, sich so eine "Macke" abzugewöhnen.

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    1. Grob gesagt, ja. Darum gehts in der Hauptsache. Aber.. ich brauch gar keine Entschuldigung. Erstens find ichs eh überbewertet und zweitens hab ich kein Problem damit, dass sie sagt wenn es sie stört. Sie hat ihren Standpunkt, ich meinen. Das kann man doch so akzeptieren. Aber wohl irgendwie auch nicht. *seuftz*

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    2. Das war auch eher scherzhaft gemeint, dass du auf eine Entschuldigung bestehen sollst ;) Denn es ist wirklich Quatsch, jemanden zu einer Entschuldigung zu zwingen.
      Wie du schon sagst, es ist ok, dass sie diese Angewohnheit stört und dich darauf hinweist. Aber damit sollte die Sache abgeschlossen sein. Man kann ja auch ein wenig Rücksicht nehmen, aber man sollte sich für eine Angewohnheit nicht entschuldigen. *seufz* Kompliziert.

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  4. Hei erstmal danke für dein Kommentar ^^ und auch danke für dein Tipp (: den werde ich mir wirklich zu herzen nehmen (:

    Du hast da auch einen tollen Post geschrieben (:

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  5. Sehr interessanter Gedanke, den du hier aufgeschrieben hast. :)
    Gefällt mir!

    Ich finde es auch besonders wichtig, dass sich jemand ehrlich bei mir entschuldigt.
    Nur ein "Tja, dann halt "Entschuldigung"..." zeigt, dass man den Fehler nicht einsieht oder auch nicht einsehen will.

    Entschuldigungen zu erzwingen, ist manchmal wirklich sinnlos, wenn es dann so laufen würde wie oben beschrieben oder demjenigen wirklich keine Entschuldigung zusteht.

    Aber das gilt nicht für alle Fälle meiner Meinung nach. Manchmal kann es auch sein, dass so etwas zum Denken anregt.
    Durch Kritik kann man z.B. ganz einfach Leute verletzen, ohne es selbst zu merken. Was den einen verletzt, kann für den anderen noch völlig okay sein.
    Vor allem Menschen mit geringem Selbstbewusstsein sind relativ leicht verletzbar.
    Sollte dann jemand von dieser Sorte eine Entschuldigung anfordern, sollte man über seine anscheinend doch verletzende Worte nachdenken, ein Urteil fällen, ob eine Entschuldigung
    nötig ist und sich gegebenenfalls für die verletzenden Worte entschuldigen und seine Kritik evtl. anders formulieren.

    In deinem Fall mit der erzwungenen Entschuldigung zu deiner Angewohnheit würde ich das auch eher so einschätzen, dass jemand unangebracht Entschuldigungen einfordert.
    Obwohl es ja auch immer an der Angewohnheit liegt...

    Naja, ich hoffe ihr bekommt das irgendwie geregelt. Viel Glück! :)

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