Montag, 27. Mai 2013

Alle sind gleich aber manche sind gleicher..


Zum Gedanken "Doppelmoral"
Ein Thema was mich zur Zeit sehr beschäftigt. Doppelmoral. Oder: Warum das Sprichwort..

"Alle sind gleich aber manche sind gleicher" 

..so oft der Wahrheit entspricht.

Dazu eine kleine Anekdote aus meiner Jugend:

Eine damalige Freundin von mir (nennen wir sie mal M.) postete in einem Forum ein Foto. Vermeintlich von ihren Katzen. Was dann herauskam war, dass sie das Foto im Netz gemopst hatte und es nur als ihres ausgab. 

Von anderen und zugegeben auch von mir wurde dieses Fehlverhalten damals aufs Schärfste verurteilt. Warum macht man sowas? Was sollte das? Wieso belügt sie die anderen Mitglieder des Forums? Und mich, die sie ihre Freundin nennt?

Einige Zeit später ist etwas ganz Ähnliches passiert. Eine andere Freundin (sagen wir S.) schickte mir per E-Mail eine Geschichte, die angeblich sie geschrieben hat. Durch Zufall entdeckte ich, dass der Autor aber ein  ganz anderer war. 

Ich sprach sie darauf an. Warum hast du das gemacht? Was sollte das denn? Du fandest das damals mit dem Foto von M. doch auch falsch und hast dich aufgeregt das sie gelogen hat. Wie kommt es das du jetzt das Gleiche machst?

Doch plötzlich waren diese beiden Situationen zwei völlig verschiedene, nicht miteinander vergleichbare paar Schuhe. Naja, ob man ein Bild oder einen Text klaut, ist ja auch total der Unterschied.. Völlig klar.. 

Das ist etwas, was ich am menschlichen Wesen manchmal nicht verstehe. Wie kann man etwas das man bei anderen eigentlich verurteilt, bei einem selbst als legitim ansehen? Oder gar nicht mal erkennen, dass es ein und das Selbe ist?

Auch aktuell gibt es in meinem Leben wieder so einen Fall. Und ich frage mich erneut: Wie kann es sein, dass Person A einer Person B etwas zum Vorwurf macht, dass Person A auf die ein oder andere Weise genauso selbst tut?

Woher kommt diese merkwürdige Doppelmoral? 
Wie kann man Ansprüche an andere stellen, die man selbst nicht mal erfüllt?

Fragen, auf die ich leider bisher noch keine Antwort gefunden habe..

Ich will gar nicht sagen, dass ich nicht auch gelegentlich irgendwie eine gewisse Doppelmoral an den Tag lege. Es gab da schon Situationen, wo ich zum Beispiel dem Einen etwas habe durchgehen lassen was ich beim Anderen nicht mal ansatzweise toleriert hätte. In Sachen Tierhaltung, zum Beispiel. Da bin ich eigentlich sehr gradlinig in meiner Meinung und den Ansprüchen, die ich stelle. Trotzdem habe ich beim ein oder anderen Menschen da auch schon ein Auge zugedrückt. Manchmal zwei. Das war auch inkonsequent. Bloß, mir ist das klar.

Mir scheint, der Unterschied ist oft, dass manche das wissen und einsehen. Und andere ihre Augen davor verschließen und es so niemals anerkennen würden..

Als würden sie über Allem und Jedem stehen.

Aber.. Warum? Wie kann man etwas leugnen, was so offensichtlich ist?


5 Kommentare:

  1. Ah da ist er ja der Beitrag :3 Schön.. Ich meine wir haben ja auch schon darüber geredet, aber ich kann es auch immer noch nicht wirklich verstehen.
    Ich muss auch immer an jemanden denken der mich mit seiner Doppelmoral echt zum verzweifeln bringt. Ich hab aber gelernt das die Person so ist wie sie ist und akzeptiere es und komme damit klar - denn wenn man versucht dagegen zu Argumentieren oder versucht es aus der eigenen Sicht zu erklären scheitert man doch immer wieder kläglich :( Leider!

    Schöner Gedankensplitter der zum Nachdenken anregt.. :)

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    1. Danke für den Mut den du mir gegeben hast das hier zu veröffentlichen und gut zu wissen das ich nicht die einzige bin die sich mit sowas rumschlägt. Geteiltes Leid ist halbes Leid. ;)

      Ich denke bis zu einem gewissen Grad lässt sich sowas auch hinnehmen und drüber wegsehen. Es kommt wahrscheinlich drauf an in welcher Intensität das vorkommt und um welche Dinge genau es geht. Bei Kleinigkeiten kann man drüber grinsen, wenns dann um echte Herzensangelegenheiten geht.. wirds kritisch.

      Und irgendwann, wenn man immer wieder die volle Breitseite abbekommt und sich immer wieder denkt "Was willst du eigentlich, du tickst doch genauso" *g* .. kann man nicht mehr.

      Es wird zu einer Last, die man früher oder später nicht mehr schultern kann. So erlebe ich das zur Zeit zumindest. Und dann stellt man sich solche Fragen..

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  2. Vermutlich sind diese Personen mit sich selbst nicht im Unreinen. Sie kritisieren das an anderen Personen, was sie am wenigsten an sich selbst leiden können und nicht einsehen mögen oder ebenfalls nicht können, was ihnen aber bewusst ist.

    Vielleicht sind diese Menschen einfach zu egozentrisch und hegen einen derart großen Neid auf andere, vielleicht sogar vor allem auf jene, die eigentlich ihre Freunde sind und nur Gutes wollen, dass sie erstmal alles nehmen, was sie können, aber im Hinterkopf schon einen Plan hegen, wie sie all das wieder zurücklegitimieren (-bekommen) können, was sie "investiert" haben, um gut darzustehen und stecken einem zum Dank auch noch das Messer in den Rücken. Sie sind einsam, diese Menschen, ohne Ziel, ohne Liebe. Nur weil sie glauben, dass ihnen die Liebe versagt wird, soll sie dann eben auch anderen versagt werden. Selbstzerstörerisch können sie wüten, wenn man nicht aufpasst. Diese Menschen brauchen Hilfe, dass sie erkennen, dass sie eine Doppelmoral besitzen, die anderen schädigt; ob materiell oder seelisch. Wenn sie sich nicht von uns an die Hand und zurück auf EINEN Weg führen lassen, wer dann? Wenn wir es nicht mehr schaffen, dann muss jemand die Initiative ergreifen, der so etwas viel besser versteht.

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  3. Hi,
    ja so sind sie die Menschen, und man kann nichts dagegen machen. Man kann es ihnen klar machen, aber ob sie es vertehen oder nicht, das kann man nicht so ganz beeinflussen. Leider. Ich drücke oft ein Auge zu und versuche auch nicht immer alles zu verstehen. Die meisten Menschen haben eben verschiedene Gedankengänge, das ist so. Die Geschichte mit dem geklauten Text oder dem geklauten Bild verstehe ich auch nicht. Das kann man machen und zumindest angeben, dass es nicht von einem selbst stammt. Was ist schon dabei? Ist ein schönes Bild oder ein schöner Text. Den kann man ja anderen zeigen, aber für das eigene ausgeben ist doch zuviel. Doppelmoral ist ein gutes Thema, warum ist mir das nicht eingefallen? :-)

    Ich sehe das auch so, dass die Leute da wenn sie so etwas machen, sich über die Konsequenzen nicht im Klaren sind. Es wird nicht nachgedacht, einfach gemacht. Dann schauen wir mal was rauskommt, wird schon keiner merken. Wenn es dann aber doch jemand bemerkt, dann sehen sie erst mal was sie damit angerichtet haben, streiten es abe möglichst ab oder spielen es so herunter, als wäre es ohnehin unwichtig.

    Ist es aber nicht. Sie können niemals davon ausgehen, dass die Menschen genau so denken wie sie selbst. Davon können nicht mal wir ausgehen.

    Toll zusammengeschrieben. Etwas zum Nachdenken.
    lg
    Danny

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  4. Ich denke die Menschen, die Fotos oder andere Dinge als die eigenen ausgeben die nicht deren Eigentum sind, führen ein unzufriedenes Leben. Womöglich sind sie mit sich selbst nicht im reinen und müssen sich besser darstellen als sie selbst von sich glauben. Verständnis habe ich dafür jedenfalls nicht, denn andere Menschen, selbst mit solchen Kleinigkeiten zu belügen hat immer einen negativen Nachgeschmack. (Lügen haben kurze Beine ;) von daher rate ich jedem davon ab und sein Leben so umzugestalten, das man seine eigenen tollen Bilder veröffentlichen kann, solange man das Bedürfnis dazu hat.

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